Kleinkindessen - eine Wissenschaft für sich

 

 

Sind wir ganz ehrlich. Eigentlich wollte ich meine Kinder gesund ernähren. Ich hatte die Vorstellung wie wir alle zusammen am Tisch sitzen Gemüse und Obst für das Abendessen schnibbeln. Ich wollte niemals die überzuckerten Joghurts kaufen und habe mir fest vorgenommen jeden Morgen nur Gesundes in die Brotdosen zu packen. Tja, die Betonung liegt dann wohl auf dem Wort "eigentlich". Der Versuch mit dem gesunden Pausensnack ist nach 3 Wochen geplatzt, nachdem ich jedesmal die volle Brotdose wiederbekam. Das Gemüse wird gekonnt ignoriert, und bei den Erbeeren nachgefragt, ob es nicht doch noch Sahne oder Zucker dazu gibt.

 

Ich bin eine Mutter, der an manchen, vielen Tagen einfach die Nerven fehlen um auch noch über das Essen zu diskutieren. Die Müde ist und froh, wenn die Kinder überhaupt etwas zum Abend essen. Die es leid ist, morgens um 4 Uhr mit den Worten: ich habe Hunger geweckt zu werden. Die sich Sorgen macht, wenn das Kind die 2. Mahlzeit infolge ausläßt und die weiß, wie viel ein bisschen Extraspeck ausmacht, wenn sie krank sind. Ich schneide zuhause Äpfel und Paprika um dann im Zoo 3 Pommes mit Majo zukaufen. 

 

Dann dachte ich bei Kind 2 und 3 wird es anders. Und wieder das gleiche. und dann wurde mir klar, sie haben einen Plan. Sie müssen einen Plan haben um ihre Zuckervorräte im Körper hoch zu halten, falls Mama es mit dem Gesund-essen wirklich durchzieht. Es geht einfach nicht anders. 

 

Hier also die 16 goldenen Regeln eines jeden Kleinkindes, wenn es um das Essen geht. 

 

 

1. Du kannst den Brokkoli noch so klein pürieren, und unter allem unterrühren. Er schmeckt trotzdem nicht.

 

2. Ich esse Knete, Zeitungspapier und Sand in rauen unüberschaubaren Mengen, aber sobald die Banane auch

nur leichte braune Verfärbungen ausweißt, ist sie giftig.

 

3. Sand gilt durchaus als Mittagessen. Klopapier auch.

 

4. Zum Frühstück am besten schon mal fragen, ob Oma heute noch kommt. Lohnt sich ja nicht vorher den Bauch schon mit etwas Gesundem vollzustopfen. 

 

5. Ein Joghurt ist nur dann essbar, wenn es bunte zuckerhaltige Streusel gibt, die man reinschütten kann.

 

6. Du bist nicht du, wenn du hungrig bist.

 

7. Ein Lutscher schmeckt auch dann noch, wenn er in den Sand, auf die Straße und im Bus auf den Boden gefallen ist.

 

8. Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht.

 

9. Wenn Mama mir etwas in den Mund schiebt, lieber nochmal rausholen, um zu schauen was es war.

 

10. Das Marmeladenbrot schmeckt erst so richtig gut, wenn man es sich vorher 3 mal durch die frisch     gewaschenen Haare gezogen hat

 

 

11. Nur ein wahres Kleinkind beherrscht die Fähigkeit den Käse samt Margarine im Mund vom Brot zu trennen und letzteres komplett wieder aus zu spucken

 

12. Um zu zeigen, dass wir wirklich kein Brot essen wollen, am besten das ganze Abendbrot nochmal speichelfeucht gegen die Wand werfen und warten ob es kleben bleibt.

 

13. Wenn Mama das Essen zu sehr anpreist, kann es nicht gut sein.

 

14. Ich habe auf dem Spielplatz nur hunger, wenn Mama vergessen hat, etwas einzupacken. Dann werden die Vorräte der Anderen geplündert.

 

15. In der Kita schmeckt alles. Auch das was Zuhause nicht schmeckt.

 

16. Mais schmeckt nur frisch aus der Dose morgnes um 4 Uhr. zu einer anderen Tageszeit oder gemischt mit anderem essen ist er nicht akzeptabel.